1928-1945

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte ein norwegischer Ingenieur, der beim Berg-bau beschäftig war, den Sprunglauf nach Mühlbach am Hochkönig gebracht, wodurch der Pongau – Bischofshofen folgte bald nach – zum frühen Zentrum des Sprungsportes in unseren Breiten avancierte.

Da wollten Schwarzacher Sportler (natürlich) nicht nachstehen und etablierten innerhalb des jungen Sportvereines eine nordische Skisektion, die – man ist geneigt zu sagen: „Wie könnte es anders sein?“ (ein Sport- und Bewegungstalent fühlt sich in vielen Sportarten gleich heimisch) – durch exakt die Männer ins Leben gerufen wurde, die schon zuvor das Turnen, mit dem Bau der Turnhalle, im Vereinsgeschehen verankert hatten.

Auf der Wunschliste der „Adler der Frühzeit“ stand eine richtige Sprungschanze. Da jedoch in den späten Zwanziger- beziehungsweise frühen Dreißigerjahren das „Sport-Christ-kind“ – wie beinahe die gesamte Welt – nur leere Taschen vorweisen konnte, griffen die mutigen Schwarzacher Sportler wiederum (wie schon beim Bau der Turn- halle) zur Selbsthilfe und „zimmerten“ 1928 die erste Urfahrschanze in Eigenregie zusammen, die dann für längere Zeit die Schanze mit dem steilsten Aufsprunghügel in ganz Europa war; dass das Vorhaben zu guter Letzt realisiert werden konnte, lag auch sehr am Wohlwollen des Grundbesitzers, der Kongregation der Barmherzigen Schwestern, die dem Projekt positiv gegenüberstand.

Erst 1931 ging der Premierensprung in Szene, was nicht am schleppenden Baufortschritt gelegen war, sondern vor allem am fehlenden Schneesegen in den Jahren davor. Doch dann – nach Überwindung der letzten Hindernisse, wie dem Fällen zweier Lärchen im Anlaufbereich, von denen eine nach unten fiel und die Elektrizitätsleitung beschädigte, was das gesamte Unterfangen zwischenzeitlich beinahe zum Kippen brachte, dem abermaligen Schneemangel, der die Präperierung der Aufsprungbahn mit im Langangfeld gepressten Schneeziegel erforderlich machte, was den Springern wegen deren fehlenden Haltbarkeit gehörige Angst einflößte – war es soweit: Alois Obermoser machte den ersten Sprung auf der Urfahrschanze und als „Lohn der Angst“ gab es anschließend ein sturzfreies Springen mit 90 Teilnehmern sowie einen ersten Schanzenrekord von 58 Metern durch den Bischofshofener Walter Reinhardt.

Der schon genannte Alois Obermoser, dazu Sepp Calon, Lenz Baxrainer, Georg Schaffer und Toni Pöll hießen die Aus- hängeschilder der ersten Springergene-ration in Schwarzach, auf die beinahe nahtlos ab 1945 die nächste Generation mit Rudolf Höller, Fred Berger, Karl Cerni, Sepp Silbergasser, Erich Brandstötter, Erich Kössner, Karl Hofer, Rudi Krackl, Ernst Hofer, bis hinauf zu Helmut Rautet folgte.